Die Schleswig-Holsteinischen Landesforsten (AöR) sind ein modernes Forstunternehmen mit klarer Zielsetzung und Ergebnisorientierung. Sie bewirtschaften den Landeswald, pflegen Waldwege, Schutzhütten, Wanderparkplätze und mehr und vermitteln Waldwissen in eigenen Bildungseinrichtungen. Jedes Jahr im August beginnen junge Menschen bei den Landesforsten ihre Ausbildung zum/zur Forstwirt/in. Berufsrelevantes Praxiswissen aus der Arbeit in den Revieren und der Lehrstoff aus dem überbetrieblichen Unterricht bilden eine stabile Basis für die berufliche Zukunft.
Hartmut Hoffmann, Forstwirt im Revier Langenberg, beantwortet Ihre Fragen zur Ausbildung bei den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten.
Was machen Forstwirte eigentlich genau?
Die Arbeit im Wald ist sehr vielseitig und abwechslungsreich. In Absprache mit dem Förster übernehmen wir die Holzernte, reparieren Waldwege und Zäune und führen Pflegemaßnahmen durch. Zu unseren Aufgaben zählt außerdem der Bau von Jagdeinrichtungen. Hinzu kommt die Instandhaltung von Waldhütten, Bänken und anderen Erholungseinrichtungen. In vielen Wäldern gibt es Hinweistafeln für Waldbesucher. Auch sie werden von uns Forstwirten aufgestellt und gepflegt.
Hartmut Hoffmann
Wie werde ich Forstwirt?
Wer als Forstwirt im Wald arbeiten möchte, benötigt eine dreijährige Ausbildung. Anfang August beginnt das Lehrjahr in den Ausbildungswerkstätten der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten. Umfangreiches Fachwissen, vermittelt von der Lehranstalt für Forstwirtschaft in Bad Segeberg, und eine gute Praxisvermittlung durch die Ausbildung in den Revieren bilden die Basis für einen erfolgreichen Berufseinstieg.
Hartmut Hoffmann
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?
Forstwirte können sich zum Beispiel als Baumkletterer ausbilden lassen, das Waldpädagogik-Zertifikat erwerben oder sich zum Forstwirtschaftsmeister fortbilden. Bei der Lehranstalt für Forstwirtschaft in Bad Segeberg findet jeder das passende Angebot. Im Mittelpunkt steht die Einführung neuer Arbeitsmethoden, zum Beispiel das Arbeiten mit der rückentragbaren Motorsäge (Spacer), Hubsteigerlehrgänge und vieles mehr.
Hartmut Hoffmann
Welche Gefahren bestehen bei der Forstarbeit?
Generell ist die Verletzungsgefahr im Wald sehr hoch. Forstwirte lernen deshalb in ihrer Ausbildung, wie sie sich optimal schützen können. Im späteren Berufsleben kommt es darauf an, sich kontinuierlich weiterzubilden, da die Anforderungen an die Arbeit im Wald steigen. Besondere Gefahr droht von herabfallenden Totästen, allgemein im Umgang mit der Motorsäge, von Zecken oder bei Sturmschäden. Bäume, die nur angebrochen sind, stehen oft unter einer gewaltigen Spannung. Bei Wind und Wetter im Wald zu arbeiten, setzt eigenverantliches Handeln der Forstwirte voraus. Anhand von Wegsperrungen erkennen Besucher, in welchen Gebieten gearbeitet wird. Dort ist es gefährlich, auch wenn auf den ersten Blick alles harmlos aussieht!
Hartmut Hoffmann
Was wird für die Sicherheit der Forstwirte getan?
Bei der Arbeit im Wald steht die Sicherheit an erster Stelle. Jeder Forstwirt besitzt eine persönliche Schutzausrüstung, zu der neben Helm, Handschuhen und Gehörschutz die auffällige Signalkleidung gehört. Regelmäßige Schulungen sind ein wichtiger Bestandteil des Sicherheitskonzepts. Darüber hinaus arbeiten Forstwirte stets in Dreierteams. Wird ein Kollege verletzt, kann ein anderer Hilfe holen, während der Dritte am Unfallort bleibt. Den gesamten Wald durchzieht zudem ein Netz von Rettungspunkten, die mit dem Notarztwagen gut zu erreichen sind.
Hartmut Hoffmann
Wie lautet Ihre Frage? Was können wir aus Ihrer Sicht besser machen? Worin sind wir, andererseits, besonders gut? Sprechen Sie mit uns über die Zukunft des Waldes. Wir freuen uns auf Ihre Einsendungen! Nutzen Sie einfach unser Kontaktformular oder senden Sie uns eine Mail: meine.meinung(at)wald-dialog.de.